5 Schritte zum erfolgreichen Website-Relaunch für IT-Dienstleister

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Komplexe Dienstleistungen, eine sich schnell verändernde Branche, sowie hohe Anforderungen an Technologie und Datenschutz stellen IT-Dienstleister vor grosse Herausforderungen. Denn besonders die letzten beiden Punkte entspringen nicht nur eigenen Ansprüchen, sondern werden in der IT-Branche – mehr noch als in anderen Branchen – auch von Kundschaft und Konkurrenz beurteilt.

Was spricht für eine neue Website?

Wir glauben, auf diese Frage gibt es nur eine klare Antwort: Deine Website liefert keine (oder nicht genügend) Leads. Alle anderen Aspekte wie fehlende Responsivität, altmodisches Design oder eine schlechte User Experience spielen hierbei eine Rolle, doch daraus lassen sich nicht die richtigen Ziele formulieren. Das Ziel eines neuen Webdesigns sollte eine Website sein, die Traffic generiert, der zu Leads führt. Design ist hierbei Mittel zum Zweck, nicht der Zweck selbst. Im Folgenden haben wir daher 5 Schritte für einen erfolgreichen Webdesign-Relaunch für IT-Dienstleister zusammengestellt:

 

1. Status quo: Analyse der aktuellen Website

Da du diesen Beitrag liesst, scheint dir mindestens dein Bauchgefühl bereits zu sagen, dass du eine neue Website benötigst. Und auch, wenn das stimmt, ist das Festlegen von Leistungskennzahlen entscheidend, um den Erfolg eines Website-Relaunchs objektiv messen und bewerten zu können. Unsere Empfehlung zur Messung von KPI ist: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. In diesem Fall empfehlen wir daher folgende Zahlen.

Wichtige Website Kennzahlen:

Grafik zeigt Webiste mit Wasserhahn. Aus Wasserhahn kommen Leads, Verkauf macht Leads zu Kunden

  • Anzahl der Seitenaufrufe (Besuchende)

  • Anzahl gewonnener Leads (durch Kontakt, Formulare, Downloads, etc.)

  • Anzahl Kunden (Leads, die sich für Kauf entscheiden)

Für einige Content-Management-Systeme (CMS) gibt es hilfreiche Plugins, die dir das Reporting und die Analyse deiner Website erleichtern. Bei HubSpot sind diese Funktionen sogar schon integriert. Falls du auf deiner Website noch keine Reporting-Tools nutzt, findest du eine gute Auswahl in unserem Beitrag zum Unterschied zwischen Reporting und Analysen.

SEO-Audit von Profis. Zeigt Illustration mit 3 Personen, die Analyse durchführen

2. Analyse deiner Zielgruppen

Eine präzise und fundierte Zielgruppenanalyse hilft nicht nur dabei, die Marketingstrategien zu optimieren, sondern auch die Darstellung deiner Dienstleistungen genau auf die Bedürfnisse deiner Kunden abzustimmen. Wenn du weisst, wer deine Zielgruppen sind und welche Probleme sie mit deinen IT-Dienstleistungen lösen möchten, können Struktur und Content besser auf sie zugeschnitten werden. Wer sich von dir verstanden fühlt, wird auch bei dir kaufen. Jede deiner Zielgruppen lässt sich durch eine Persona darstellen. Personas sind fiktive, verallgemeinerte Darstellungen deines idealen Kunden. An der Entwicklung deiner Persona sollten alle Mitarbeitenden beteiligt sein, die mit ihr zu tun haben. Daher entwickeln wir diese vor einem Website-Relaunch mindestens zusammen mit dem Marketing- und Sales-Team sowie bei Bedarf mit der Geschäftsleitung, dem Support usw.

Deine Persona sollte folgende Punkte beinhalten: demografische Merkmale, Beruf und Unternehmensmerkmale, Verhaltens- und Psychografische Merkmale, Probleme und Herausforderungen, Informationsquellen und Kaufentscheidungsprozess. Eine Persona für IT-Dienstleister könnte etwa so aussehen: 

Persona: IT-Manager Fabian

  • Demografische Merkmale: 40 Jahre, männlich, IT-Leiter in einem mittelständischen Unternehmen, Hochschulabschluss in Informatik.

  • Firmografische Merkmale: Arbeitet in einem Unternehmen mit 51 – 200 Mitarbeitenden, Branche: Fertigung, Standort: Zürich.

  • Verhaltensmerkmale: Sucht nach langfristigen IT-Lösungen, hat regelmässige IT-Support-Bedürfnisse, technikaffin.

  • Psychografische Merkmale: Legt wert auf Effizienz und Sicherheit, interessiert an neuen IT-Trends und Technologien.

  • Probleme und Herausforderungen: Integration neuer Technologien, IT-Sicherheit, Kostenkontrolle.

  • Informationsquellen und Kaufentscheidungsprozess: Nutzt Fachzeitschriften und Webinare, Entscheidungsprozess umfasst das IT-Team und das Management, Fokus auf Qualität und Zuverlässigkeit.

HubSpot bietet ein kostenloses Tool zur Persona-Erstellung.

Profitipp: Auch negative Personas können wertvolle Informationen liefern und dein Sales-Team entlasten. Negative Personas sind fiktive, verallgemeinerte Darstellungen von Personen(gruppen), die du nicht ansprechen möchtest. Für bestimmte IT-Dienstleistungen können das Privathaushalte oder zu kleine Unternehmen sein.

Text: Was kostet eine Website? Hier erfährst du es. Bild daneben zeigt Illustration eines Website Mockups und Zahnrad-Icons

3. Die richtige Technologie und Software für eine skalierbare Lösung

Neben dem richtigen Hosting für grösstmögliche Sicherheit und Performance spielt die richtige Software eine entscheidende Rolle. Für eine skalierbare, auf Unternehmenswachstum ausgerichtete Website bietet sich ein Content Management System (CMS) an. Die verfügbaren Lösungen wie WordPress, Joomla, Typo3, Drupal, HubSpot oder andere unterscheiden sich hier bei Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität und Erweiterbarkeit, Sicherheit, Support und Kosten. Im folgenden haben wir eine kurze Übersicht zu ausgewählten, für Unternehmenswebsites geeignete, CMS zusammengestellt.
 

Benutzerfreundlichkeit:

HubSpot

Sehr benutzerfreundlich, besonders für Marketing- und Vertriebsteams. Intuitive Drag-and-Drop-Editoren und klare Benutzeroberfläche.

WordPress

Sehr benutzerfreundlich, ideal für Unerfahrene. Drag-and-Drop-Editoren und zahlreiche Themes erleichtern die Erstellung und Verwaltung von Inhalten.

Joomla

Etwas komplexer, erfordert eine gewisse Einarbeitung. Bietet mehr eingebaute Funktionen, die die Verwaltung erleichtern.

Typo3

Komplex und weniger benutzerfreundlich für Unerfahrene. Erfordert technisches Wissen und längere Einarbeitungszeit.

 

Flexibilität und Erweiterbarkeit

HubSpot

Flexibel für Unternehmenswebsites, Blogs, Landing Pages und Marketingkampagnen. Umfassende Marketing- und Salesfunktionen bereits vorhanden. Zahlreiche Integrationen und Erweiterungen. APIs für benutzerdefinierte Integrationen verfügbar.

WordPress

Sehr flexibel, geeignet für Blogs, Unternehmenswebsites, E-Commerce und mehr. Grosse Auswahl an Plugins und Themes, die die Funktionalität erweitern. Anpassung durch benutzerdefinierte Plugins und Themes möglich.

Joomla

Flexibler als WordPress, geeignet für komplexere Websites und Anwendungen. Grosse Auswahl an Erweiterungen und Templates. Anpassungen durch benutzerdefinierte Erweiterungen möglich.

Typo3

Sehr flexibel und leistungsfähig, ideal für grosse und komplexe Websites. Umfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten, aber erfordert technisches Wissen für Anpassungen und Erweiterungen.


Sicherheit

HubSpot

Sehr hohe Sicherheitsstandards, integrierte Sicherheitsfunktionen wie SSL, WAF und regelmässige Überwachung.

WordPress

Regelmässige Updates und Sicherheits-Patches. Sicherheit hängt stark von der Qualität der verwendeten Plugins ab.

Joomla

Regelmässige Sicherheitsupdates und eine engagierte Sicherheitsgruppe. Eingebaute Zugriffskontrollfunktionen.

Typo3

Hoher Sicherheitsstandard, regelmässige Updates und ein starkes Sicherheitsteam. Granulare Rechte- und Rollenverwaltung.

 

Support

HubSpot

Umfassender und professioneller Support, einschliesslich 24/7 Unterstützung. Dedizierte Account Manager für Premium-Kunden. Umfangreiche Dokumentation, Schulungen und Zertifizierungen.

WordPress

Grosse und aktive Community, zahlreiche Foren und Tutorials. Professioneller Support durch Drittanbieter. Umfangreiche Dokumentation und Online-Ressourcen.

Joomla

Aktive Community und gute Dokumentation. Professioneller Support durch Drittanbieter verfügbar. Umfangreiche Foren, Dokumentationen und Tutorials.

Typo3

Aktive, aber spezialisierte Community. Professioneller Support durch zertifizierte Partner. Umfangreiche Dokumentation und spezialisierte Schulungen.

 

Kosten

HubSpot

Kommerzielle Software, verschiedene Preispläne von kostenlos (mit eingeschränkten Funktionen) bis hin zu Premium-Abonnements. Gesamtkosten höher aufgrund umfangreicher Marketing- und Vertriebsfunktionen.

WordPress

Open Source und kostenlos, aber Kosten können durch Premium-Themes, Plugins und Hosting anfallen. Kosten stark abhängig von den Anforderungen.

Joomla

Open Source und kostenlos, Kosten durch Erweiterungen und Hosting. Kosten stark Abhängig von den Anforderungen.

Typo3

Open Source und kostenlos, aber höhere Kosten durch komplexe Implementierungen und Hosting. Höhere Gesamtkosten als bei WordPress und Joomla, insbesondere für grosse Projekte.

 

4. Design und User Experience (UX)

Webdesign sollte nicht nur visuell ansprechend sein, sondern auch eine intuitive Benutzerführung bieten. Eine durchdachte User Experience (UX) erhöht die Benutzerzufriedenheit und führt zu einer längeren Verweildauer sowie einer höheren Konversionsrate. Entscheidend sind eine klare Struktur, schnelle Ladezeiten und eine einfache Navigation, um die User Experience zu optimieren. Folgende Punkte solltest beachten:

Benutzerfreundlichkeit (Usability):

  • Intuitive Navigation

  • Einheitliches Design und Verhalten auf allen Seiten

  • Effizienz: Besuchende sollten so schnell wie möglich bei der gewünschten Dienstleistung landen

Zugänglichkeit (Accessibility):

  • Barrierefreiheit: Webdesign sollte für Menschen mit verschiedenen Behinderungen, z.B. Sehschwächen zugänglich sein. Das betrifft unter anderem die Textgrösse, Kontraste, Alt-Texte bei Bildern oder ausreichende Grösse von klickbaren Elementen.

  • Kompatibilität: Funktioniert auf verschiedenen Geräten und Browsern

Visuelles Design:

  • Ansprechendes und der Zielgruppe, Unternehmenszielen entsprechendes Design. Das betrifft Typografie, Farben und Bildsprache

  • Konsistenz: Einheitliche visuelle Elemente und Stilrichtungen

  • Design sollte Emotionen wie Vertrauen und Sicherheit vermitteln und Besuchende zur Interaktion motivieren

Interaktivität und Performance:

  • Schnelle und zuverlässige Reaktionen auf Benutzeraktionen

  • Klare Rückmeldungen auf Benutzeraktionen (z.B. Bestätigungen, Fehlermeldungen)

  • Schnelle Ladezeiten sind entscheidend für eine gute User Experience

Inhalt:

  • Inhalte sollten für Benutzende nützlich und relevant sein

  • Texte sollten so einfach wie möglich formuliert sein, ohne dabei Informationen wegzulassen

  • Personalisierung hilft die Relevanz für unterschiedliche Zielgruppen zu steigern

5. Umsetzung und Weiterentwicklung des neuen Webdesigns

Im Projektmanagement spricht man von der Wasserfallmethode, wenn eine Projektphase auf die nächste abgeschlossene Phase folgt. Auch bei der Umsetzung von Unternehmenswebseiten kann man dieses Vorgehen anwenden. Das bedeutet, dass auf die Konzeption mit Zielgruppenanalyse und Struktur die Content-Erstellung folgt, danach das Design, gefolgt von der Programmierung und schliesslich der Launch. Bei kleineren Webseiten mit einfachen Services oder Produkten kann dies gut funktionieren.

Bei grösseren und komplexeren Webseiten, wie sie bei IT-Dienstleistern häufig vorkommen, stösst diese Methode jedoch an ihre Grenzen. Der Zeitraum, in dem man mit dem Status quo der bisherigen Website leben muss, verlängert sich erheblich, mit allen Konsequenzen: zu wenig Traffic und Leads, schlechte Platzierung bei Google etc. Zudem fallen hohe Kosten an, die sich erst sehr spät auszahlen.

In solchen Fällen ist eine agile Methode vorteilhafter. Hierbei startet man mit einem Minimum an Content und entwickelt die Website nach einem stringenten Releaseplan kontinuierlich weiter. Dies hat mehrere Vorteile: Das Budget wird über einen längeren Zeitraum investiert statt auf einmal, die Website rankt schneller und kontinuierlich besser bei Google, und die Ressourcenplanung kann vereinfacht werden, da mit steigendem Traffic auch die Anfragen zunehmen. Anstatt eines abrupten Starts handelt es sich um einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess. Man erhält eine Website, die auf Unternehmenswachstum ausgelegt ist.

Ein weiterer grosser Vorteil ist, dass man aus den Daten, die während der Weiterentwicklung gesammelt werden, bereits lernen und Optimierungen vornehmen kann.